Ein recht anspruchsvolles Gebiet stellt die Produktfotografie dar. Im Ergebnis möchte ich perfekt ausgeleuchtete und knackig scharfe Fotos erhalten, die ich auf Webseiten oder in Broschüren und Katalogen veröffentlichen kann. Der Kunde muss von diesen Aufnahmen überzeugt sein und zum Kauf eines dieser Produkte angeregt werden. Doch auf was muss ich hierbei alles achten? Ich habe die 10 wichtigsten Regeln in der Produktfotografie nachfolgend für dich kurz zusammengestellt.
Das richtige Equipment
Zur Grundausstattung gehört natürlich eine Digitalkamera. Dabei muss es aber nicht unbedingt eine Spiegelreflex- oder Systemkamera sein. Auch gute Kompakte oder Bridgekameras mit manueller Blenden- und Verschlusszeit-Wahl können hier genutzt werden. Die meisten modernen Kameras ab 100 Euro z.B. die Panasonic Lumix DMC-LX15* bieten hier die gewünschten Features. Ebenfalls nützlich, ein passender Fotorucksack.
Unverzichtbar ist aber ein gutes Stativ. Hier bevorzuge ich Dreibeinstative z.B. das Rollei C5i* mit flexibel einstellbarem Kugelkopf. Der Vorteil ist, dass ich hierbei auch mit langen Verschlusszeiten verwackelungsfrei fotografieren kann. Ein Fern- oder Kabelauslöser ist von Vorteil, da ich somit die Kamera berührungsfrei bedienen kann.
Ein Blitzlicht ist nicht unbedingt erforderlich, da ich hierfür lieber auf Fotoleuchten z.B. die Geekoto Softbox* zurückgreife. Dazu später mehr. Schließlich benötige ich noch einen passenden Hintergrund. Eine solche Kulisse richtet sich in erster Linie an die Größe des aufzunehmenden Objekts. Für gängige Haushaltsartikel, Schmuck und seltene Sammlerstücke kann ich ein 60 x 60 x 60 cm großes Lichtzelt* empfehlen. Dieses kann von allen Seiten ausgeleuchtet werden und besitzt zudem eine eigene kleine Hohlkehle zum schattenfreien Fotografieren.
- 5500K Tageslicht-Farbtemperatur
- 192 LEDs mit 10 Helligkeitsstufen
- 4 Hintergründe
Gut zu wissen!
Du suchst noch nach der richtigen Kamera, weißt aber nicht, worauf es wirklich ankommt? Hier ist unser „Spiegelreflexkamera für Einsteiger“ Ratgeber.
Die richtige Beleuchtung
Ein integrierter Blitz einer Kamera erzeugt meist einen sehr harten Schatten. Wenn ich mein Objekt in einem Lichtzelt fotografiere, setze ich von beiden Seiten und von oben eine kleine Studioleuchte* ein. Das Licht wird im Würfel aufgrund seines Polyestermaterials gedämpft. Es strahlt nicht so grell und erhellt dennoch mein Objekt von allen Seiten. Hier kann ich mit verschiedenen Leuchtquellen experimentieren. Speziell für Lichtzelte gibt es kleine und handliche Leuchten mit Halogenbirnen. Diese sind preisgünstig und führen zum Erfolg.
- Größe: 40 x 40 cm
- Softbox-Set ist mit 50-W-LED-Lampen ausgestattet
- 42 - 150 cm vollverstellbare Lichtstative
Die richtige Kameraeinstellung
Wenn Sie eine Spiegelreflex- oder Systemkamera verwenden, ist ein kleines Teleobjektiv ideal geeignet. Aber auch das normale Zoomobjektiv von Kompakt- und Bridgekameras lässt sich für die Produktfotografie gut nutzen. Das Zoomobjektiv stelle ich so ein, dass das Objekt bildschirmfüllend fotografiert werden kann. Da ich ein Stativ verwende, spielt die Verschlusszeit keine Rolle. Wichtiger ist die Blendeneinstellung. Bei einer großen Blende erhalte ich eine geringere Schärfentiefe als bei einer kleinen Blende. Ich muss die Blende so einstellen, dass sowohl der Vordergrund meines Objektes als auch der hintere Rand scharf abgebildet wird. Mithilfe von verschiedenen Probeaufnahmen und einer anschließenden Kontrolle auf dem Bildschirm kann ich mich vom Ergebnis überzeugen.
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Die richtige Objektplatzieren
Natürlich gehört zu den Regeln in der Produktfotografie auch das richtige Ausrichten des Objektes zur Kamera hin. Der Betrachter möchte möglichst viel auf einmal sehen. Aus diesem Grund platziere ich meine Objekte immer in einem 45 Grad Winkel zum Kameraobjektiv. So kann der Betrachter die Vorderseite und eine Seitenfront betrachten. Wenn ich mehrere Produktfotos erstelle, kann ich auch die Rückseite und die andere Seitenfront betrachten.
Der Weißabgleich
Abhängig von der Beleuchtung können Produktaufnahmen einen bläulichen, rötlichen oder gelblichen Farbschimmer enthalten. In diesem Fall muss ich die Farbtemperatur mit einem Weißabgleich korrigieren. Zu beachten ist dabei, dass meine Studioleuchten für das Lichtzelt eher ein warmes Licht abgeben. Wenn ich dagegen Leuchtstoffröhren einsetze, erhalte ich ein kaltes Licht. Der Weißabgleich sollte idealerweise manuell an der Kamera eingestellt werden. Um einen guten Kontrast zu erreichen kann ich eine Graukarte oder Papp- und Kunststoffkarten verwenden.
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Der Hintergrund
Für Produktfotos muss sich das Objekt gut vom Hintergrund abheben. Hier sollte ein guter Kontrast bestehen. Der Vorteil beim Fotografieren ist, dass ich bei Bedarf das Objekt später mit einem Bildbearbeitungsprogramm vom Hintergrund lösen also freistellen kann. Notfalls kann ich meine Fotos aber auch einem professionellen Freistellungsservice* übermitteln, der diese Arbeiten für mich übernimmt.
- 300 x 260cm Stabiles Hintergrund Stützsystem
- Zwei Regenschirme Softbox, Zwei stück 45W Tageslicht-Glühbirnen
- Zwei Softbox (60 x 60cm): Mit E27-Buchse
- Drei Klemmen und zwei Tragtasche
Große Objekte
Wenn ich Autos oder andere große Objekte fotografieren möchte, sollte ich das natürliche Tageslicht nutzen. Auch hierbei kann ich mit der Schärfentiefe arbeiten, sodass der Hintergrund in Unschärfe dargestellt wird. Ideal ist ein neutraler Hintergrund, damit ich später das Objekt freistellen kann. Auch die Anordnung sollte wieder so gewählt werden, dass ich die Vorderfront und eine Seitenfront auf einmal betrachten kann.
Die Nachbearbeitung
Zu den wichtigen Regeln in der Produktfotografie gehört, dass ich nach Möglichkeit die Fotos so erstelle, dass später nur noch eine geringe Nachbearbeitung vonnöten ist. Je besser ich den Bildaufbau, den Hintergrund und natürlich Belichtung und Schärfe wähle, desto mehr Arbeit kann ich mir ersparen. Wenn Du Probleme mit der Freistellung und Bearbeitung der Bilder hast, kannst Du auch auf eine Agentur wie Produktfotografie-24h.de zurückgreifen.
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Fashion fotografieren
Fashion-Artikel, also Kleidung und Accessoires, passen selten in ein Lichtzelt. Am besten kann ich Kleidung an einem lebenden Objekt fotografieren. Notfalls geht auch eine Schneiderpuppe*. Hier muss ich wieder auf einen möglichst neutralen Hintergrund achten. In einem Studio kann ich dafür eine große Hohlkehle mit einer Leinwand erstellen. Ansonsten gelingt meist auch eine einfarbige helle Tapete. Später wird das Model vom Hintergrund wieder freigestellt.
- variable Höhenverstellung von bis zu 40 cm (Höhe insgesamt: 140cm bis 180cm)
- äußerst fester und beständiger Stretch Stoff
- Geeignet für zu Hause, fürs Schaufenster, Schneidern und zum Designen von Mode
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Fotos archivieren
Bei einem Fotoshooting wird eine Vielzahl an Fotos geschossen. Ich speichere diese alle auf einer gesonderten Festplatte und erstelle für jede Kategorie bzw. für jedes Objekt einen eigenen Unterordner. Schließlich lösche ich konsequent alle Fotos, die meinen Anforderungen nicht entsprechen. Dies sorgt für Übersichtlichkeit.